Direkt zum Inhalt
News

Drei Fragen an Dr. Katharina Reuter

Interview Start-ups
An welcher Stelle und auf welche Weise bewegen die Entrepreneurs4Future etwas für Umwelt und Gesellschaft? Die Wirtschaftsinitiative "EntrepreneursForFuture" zeigt (unternehmerische) Lösungen für den Klimaschutz auf. Nur wenn wir jetzt handeln, ist eine geregelte Dekarbonisierung der Wirtschaft möglich. Nur dann können wir die Klimakrise noch steuern und unsere natürlichen Lebensgrundlagen erhalten. Dafür streiken auch die Kinder und Jugendlichen von #FridaysForFuture, die die Entrepreneurs mit ihrer Initiative unterstützen. Durch die Initiative werden auch Unternehmen erreicht, die Nachhaltigkeit und Klimaschutz noch nicht im Kerngeschäft verankert hatten und jetzt umdenken. Die „Entrepreneurs For Future“ bewegen etwas für die Umwelt und Gesellschaft, indem sie politische Rahmenbedingungen für die Transformation der Wirtschaft aus der Wirtschaft heraus fordern: Eine wirklich wirksame CO2-Bepreisung, ein schnellerer Ausstieg auf der Kohle. Mehr ökologische Landwirtschaft, mehr Kreislaufwirtschaft und eine neue Mobilität. Denn klimafreundliche Technologien und Geschäftsmodelle scheitern bisher oft an politischen Rahmenbedingungen, die  eine Wirtschaft der Vergangenheit schützen. Welche besondere Rolle spielen grüne Startups? Welche Bedeutung haben sie auch für die etablierten grünen Unternehmen? Grüne Startups sind mit ihren Innovationen ein wichtiger Treiber für eine ökologische und soziale Transformation der Wirtschaft. Durch sie werden zukunftsfähige Arbeitsplätze geschaffen. Mit neuen Geschäftsmodellen bringen sie nicht nur grünen Schwung in konventionelle Branchen, sondern auch neue Impulse für etablierte grüne Unternehmen. Viele der Biopioniere im Lebensmittelmarkt arbeiten beispielsweise mit Startups zusammen, um neue Produkte zu entwickeln. Im Cleantech-Bereich sehen wir ebenfalls eine starke Dynamik durch die aktuellen Gründerinnen und Gründer! Welche Hemmnisse und Barrieren behindern die volle Ausschöpfung des Potentials der grünen Startups? Was kann von wem getan werden, um die grünen Startups stärker zu machen, so dass sie die Märkte noch stärker verändern können? Generell gilt: Es fehlen faire Wettbewerbsbedingungen für klimaschonende Technologien und Geschäftsmodelle. Es fehlt Wagniskapital und Raum für Experimente. Förderprogramme sind zu wenig bekannt. Viele Startups klagen auch immer wieder über die bürokratischen Hürden, die sie meistern müssen. Gerade in der Pre-seed und Seed-Phase eine enorme Herausforderung. Wir brauchen für die grünen Startups eine bessere finanzielle Ausstattung, Stichworte sind hier: Gründungszuschuss, Venture-Capital-Gesetz (Wagniskapital), neue Formen von Mikrokrediten (Gründungsbafög). Für Startups, die innovative Lösungen für die Steuerung/ Bewältigung der Klimakrise realisieren, fordern die „Entrepreneurs For Future“ beispielsweise den Aufbau eines Klima-Innovationsfonds. Das nächste Thema ist Bürokratie-Abbau: „One-Stop-Shop“ für Existenzgründer_innen, einheitliche Ansprechpartner_innen und ein niedrigschwelliger Zugang bei Inanspruchnahme und Erschließung von staatlichen Finanzierungsinstrumenten sind nötig.   Das Interview ist im Green Startup Monitor 2020 erschienen. Der Green Startup Monitor wird jährlich vom Borderstep Institut und vom Bundesverband deutsche Startups herausgegeben.