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Gastbeitrag: Erdwärme, Photovoltaik & Co - Das energetisch optimierte Bürogebäude

Ein Gastbeitrag von Enno Tolzmann, Geschäftsführer des Software-Herstellers SIEDA GmbH

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Solaranlage auf dem Dach des sanierten Gebäudes von SIEDA mit dem Geschäftsführer Enno Tolzmann und Alexander Wilms (Prokurist

In Zeiten steigender Heizkostenpreise werden in vielen Haushalten Energieträger wie Öl und Gas ersetzt – beispielsweise durch fossile Wärmepumpen als alternatives Heizsystem. Dass dieses auch für gewerbliche Immobilien bestens geeignet ist, beweist das kernsanierte neue Firmengebäude der SIEDA GmbH in Kaiserslautern. Die Haustechnik wurde innerhalb eines nachhaltigen Gesamtkonzepts aufeinander abgestimmt, dessen Herzstück die Wärmepumpe bildet.

Wir von der SIEDA haben uns bereits vor vielen Jahren der Nachhaltigkeit verschrieben. Als ein neues, größeres Firmengebäude benötigt wurde, entschieden wir uns demzufolge für die Kernsanierung einer Bestandsimmobilie, da bei einer Sanierung gegenüber einem Neubau eine deutlich geringere Menge an grauer Energie erforderlich ist. Das Anforderungsprofil sah dabei nicht nur die Schaffung von 1.200 qm Bürofläche, sondern auch eine energetische Optimierung vor.

Eine unserer Visionen für das neue Firmengebäude beinhaltete die Wärmegewinnung über Geothermie (Erdwärme). Hierfür wurden insgesamt 5 Erdbohrungen mit einer Tiefe von jeweils 150 Metern durchgeführt. Die nachfolgend installierte Wärmepumpe versorgt das Gebäude inzwischen mit 26,7 kW Leistung. Mehr als genug, denn dessen Heizwärmebedarf wurde durch gute Dämmung und weitere energetische Optimierungen rechnerisch auf 16,1 kWh pro qm und Jahr reduziert. Damit liegt es nur geringfügig über dem Niveau eines Passivhauses.

Über Deckenkollektoren werden unsere Büroräume im Winter beheizt und im Sommer gekühlt. Das Bürogebäude ist außerdem mit einer dezentralen Lüftungsanlage mit mehr als 80% Wärmerückgewinnung ausgestattet. Dadurch werden eine gleichbleibend gute Luftqualität und eine bestmögliche Nutzung der Abwärme gewährleistet. Im Sommer verschattet eine automatische Steuerung die Büroräume durch außerhalb des Gebäudes montierte Rollläden.

Auf dem Dach unseres Firmengebäudes ist überdies eine Photovoltaik-Anlage zur Stromerzeugung mit 192 Modulen und einer Leistung von 65 kWh installiert. Die PV-Anlage ist ausreichend, um im Jahresmittel den Energiebedarf der SIEDA GmbH für Rechner und Rechenzentrum sowie die Haustechnik zu decken. Den Rest(öko)strom liefert Green Planet Energy.

Im Vergleich zu den Verbrauchswerten des Gebäudes vor der Sanierung wurde der Energiebedarf pro Quadratmeter um 95% reduziert. Zudem konnte der Strombedarf für die IT durch die Nutzung eines modernen Serverraums um rund 20% reduziert werden.

Solch ein Sanierungsvorhaben bedarf einer sorgfältigen Planung und einer detaillierten Abstimmung der Gewerke. Auch eine ausführliche Aufklärungsarbeit zu Beginn des Projektes war hilfreich und bewahrte uns vor größeren Überraschungen. Der von uns engagierte Architekt kannte sich mit Sanierungen gut aus und für das Gewerk „Haustechnik“ wurde ein Spezialist für Passivhäuser eingesetzt.

Innerhalb und außerhalb unseres Gebäudes stehen in näherer Zukunft noch weitere energetische Maßnahmen an. So sind beispielsweise mehrere Ladestationen für moderne E-Fahrzeuge geplant. Damit nach der Immobilie auch die Mobilität der SIEDA GmbH im Sinne des Klimaschutzes gestaltet wird.

Fazit:

Auch wenn sich die energieeffiziente Sanierung eines Gebäudes aufwändig gestaltet, ist sie für gewerblich genutzte Immobilien wie das unsrige bestens geeignet. Langfristig bieten nachhaltige Energien bei steigenden Energiepreisen deutliche Kostenvorteile gegenüber fossilen Energieträgern. Außerdem sind echte Beiträge zur Energiewende jenseits des verbreiteten Greenwashings in der sich stetig verschärfenden Klimakrise dringend erforderlich.