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„Nachhaltig. Stark. Weiblich.“ Die neue BNW-Reihe über Frauen in progressiven Unternehmen

Mit Rolle vorwärts haben die erfahrenen Fernsehredakteurinnen Sonja Praxl und Kristina Duveneck eine Filmproduktion gegründet, die Bewegtbild für ein besseres Morgen macht.

Mitgliedsunternehmen Interview

Sonja Praxl und Kristina Duveneck von Rolle vorwärts

Krisen, Probleme, Kontroversen: als Fernsehredakteurinnen waren dies für Sonja Praxl und Kristina Duveneck oft die Hauptzutaten für funktionierende Geschichten. Besonders im Polit-Talk sind es meist die negativen Themen, die behandelt werden. „Ich liebe meine Arbeit fürs Fernsehen. Aber mit den Jahren hat mich der ständige Krisenfokus immer bedrückter gemacht. Gleichzeitig hatte ich das Gefühl, dass die wirklich drängenden Themen unserer Zeit wie der Klimawandel in den Medien zu wenig Aufmerksamkeit bekamen. Viel zu lange war in der Fernsehwelt diesbezüglich der Tenor: das will doch keiner sehen“, erinnert sich Sonja Praxl.

Dabei gibt es sie überall: die guten Ideen, die lösungsorientierte Antworten auf die drängenden ökologischen und sozialen Fragen unserer Zeit geben. Kleine Hoffnungsfunken, die suggerieren, dass vielleicht doch noch alles gut werden könnte. Um solche Geschichten in die Welt zu tragen, gründeten die beiden Frauen 2022 ihre Filmproduktionsfirma Rolle vorwärts. Für Kristina Duveneck ging damit auch der Wunsch in Erfüllung, etwas zu schaffen, das bleibt, unabhängig von Quoten ist – und nach Ausstrahlung nicht in den TV-Archiven verschwindet. „Wir produzieren Porträts, Social-Media-Clips und andere filmische Formate für Unternehmen, Vereine, Organisationen und Stiftungen, die einen gesellschaftlichen Beitrag leisten“, beschreibt sie die Arbeit bei BNW-Mitglied Rolle vorwärts. Ihre Kundinnen und Kunden kommen mitunter aus den Bereichen Sozialunternehmertum, gesellschaftliche Transformation und Klimaschutz.

Vor jeder Produktion steht für die beiden eine umfassende Beratung an erster Stelle. Kristina Duveneck sagt: „Nur so können wir sicherstellen, dass die Filme auch nachhaltig wirken. Es braucht das richtige Format an der richtigen Stelle. Erst wenn das klar ist, wird produziert.“ Geht es ans Eingemachte, achten die Produzentinnen darauf, emissionsarm zu reisen und möglichst sparsam mit ihren Ressourcen umzugehen. Seit Kristina Duveneck eine Zusatz-Ausbildung zur Green Consultant für TV und Film absolviert hat, können die Produzentinnen die Emissionen ihrer Projekte auch messbar machen. „Grünes Produzieren steckt noch in den Kinderschuhen, kann aber besonders bei großen Filmproduktionen einen echten Unterschied machen“, ist die Produzentin überzeugt. Rolle vorwärts ist deshalb aktuell dabei, mit anderen BNW-Mitgliedern aus der Bewegtbild-Branche eine Fachgruppe ins Leben zu rufen, die sich damit auseinandersetzt, wie Film und Fernsehen nachhaltiger werden können.

Die Filmbranche ist besonders in den obersten Hierarchiestufen noch immer stark männerdominiert. Trotzdem sehen die Unternehmerinnen eine Entwicklung hin zu mehr Geschlechtergerechtigkeit. „Gerade auf Redaktionsseite ist die Branche sehr weiblich besetzt. Und ich erlebe zwischen vielen Frauen eine zunehmende Vernetzung und gegenseitige Unterstützung“, sagt Sonja Praxl. Ihre Arbeit bei Rolle vorwärts unterstreicht dies. Hier ist aus weiblicher Vernetzung und Engagement ein nachhaltiges Herzensprojekt entstanden, das impact erzeugt und bewegt.

 

Zur Kolumne:
Ina Hiester ist freie Journalistin mit den Schwerpunktthemen Klima, Umwelt und Nachhaltigkeit. Während einer umfassenden Recherche rund um das Thema Geschlechtergerechtigkeit in der Biobranche stellte sie fest: viele Frauen sind zwar besonders empathisch und naturverbunden und engagieren sich für gesellschaftlichen Wandel. Doch auch im 21. Jahrhundert werden ihre Leistungen oft nicht genug anerkannt. In ihrer BNW-Porträt-Reihe „Nachhaltig. Stark. Weiblich. stellt die Journalistin deshalb Unternehmerinnen vor, die sich mit Herz und Verstand den ökologischen und sozialen Herausforderungen unserer Zeit stellen.