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StartGreen@School: Durch Coaching Nachhaltigkeitsbewusstsein entwickelt

Bildung Projekte Mitgliedsunternehmen

UnternehmensGrün engagiert sich mit seinen Projekten viel zum Thema (wirtschaftliche) Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Dabei wird den Schülerinnen und Schülern vor allem der Kontakt zu nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen vermittelt. Im Rahmen des Projektes StartGreen@School hat Niels Christiansen, Gründer und Inhaber von sustaineration, die Schülerfirma „Kilimanjaro“ des Regionalen Berufsbildungszentrums (RBZ) in Kiel begleitet. Im Interview berichtet er über seine Erfahrungen.

Hallo Niels, du hast dich als Praxispartner bei StartGreen@School engagiert. Was genau war deine Aufgabe? Ich hab das Café Kilimanjaro am Regionalen Berufsbildungszentrum (RBZ) in Kiel begleitet, welches von geflüchteten Schülerinnen und Schülern betrieben wird. Da das RBZ eine Fairtrade-Schule ist, werden auch in dem Café ausschließlich fair gehandelte und bio-Produkte verarbeitet. Besonders charmant finde ich, dass mit den Erlösen des Cafés, eine Partnerschule in Tansania unterstützt wird. Die Begleitung fand in Form von theoretischen Inputs und Workshops statt und wurde durch zwei Exkursionen zu nachhaltigen Unternehmen in Kiel (umtüten und unverpackt) ergänzt.

Wie kam es zu deinem Einsatz für StartGreen@School? Ich wurde von UnternehmensGrün direkt angesprochen, ob ich jemanden kenne oder selbst Lust hätte, dieses Vorhaben in Kiel zu begleiten. Da ich schon im Rahmen der Nachhaltigkeitstrainees Schleswig-Holstein mit dem RBZ zu tun hatte, habe ich mich gefreut, nun nochmal etwas länger die Schülerinnen und Schüler bei einem Vorhaben begleiten zu können.

Was machst du beruflich? Mit sustaineration biete ich Leistungen rund um das Thema  Nachhaltigkeitsmanagement an. Ich führe Nachhaltigkeitsanalysen durch, wie z.B. Bestandsaufnahmen oder Stakeholder-Analysen, entwickle Nachhaltigkeitsstrategien und Leitbilder und führe Managementsysteme ein, die zur Zertifizierung gebracht werden können, beispielsweise nach dem Certified Sustainable Economics (CSE) -Standard.

Was war der spannendste bzw. lehrreichste Moment bei deiner Teilnahme? Im Grunde gibt es zwei bedeutende Quintessenzen die ich aus der Zeit mitgenommen habe. Einmal, dass die Jugendlichen einfach - ich sag mal - unverdorben sind und dadurch eine besondere Offenheit mitbringen. Erwachsene denken schnell innerhalb der Grenzen ihres Unternehmens oder anderer Systeme in denen sie leben. Die Schülerinnen und Schüler kannten oftmals keine Limits und waren in ihrem Denken viel freier. Der zweite Punkt, den ich mitgenommen habe ist, dass die Jugendlichen mit dem Thema Nachhaltigkeit in ihren Heimatländern kaum bis gar nicht konfrontiert wurden. Deshalb war es mir besonders wichtig, dass sie verstehen, was in diesem Fall bio und fairtrade eigentlich bedeutet und welche Wirkung die Produkte, die sie in ihrem Café verkaufen, tatsächlich haben.

Wie hat sich die Arbeit der Schülerfirma verändert? Was haben die Schülerinnen und Schüler mitgenommen? Ich glaube die Arbeitsweise selbst hat sich in der Zeit gar nicht erkennbar verändert, es war mehr das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und nachhaltige Geschäftsmodelle, was sich entwickelt hat. Insbesondere über die Exkursionen zu umtüten und unverpackt wurde den Schülerinnen und Schülern klar, dass ein Geschäftsmodell nachhaltig und erfolgreich sein kann.

Was wünschst du den Schülerinnen und Schülern deiner Schülerfirma? Ich freue mich, wenn sie einiges aus der Zeit mitnehmen und sich der Tragweite ihrer Lebens- und Konsumentscheidungen immer mal wieder bewusstmachen. Persönlich wünsche ich den Jugendlichen, dass sie hier in Deutschland ankommen und Perspektiven entwickeln, die durch ihre Wünsche und nicht der Herkunft bestimmt werden.

Bleibt ihr noch weiter in Kontakt? Zur Schule hat sich in der Zeit ein sehr guter Kontakt entwickelt, wir arbeiten nun auch in anderen Projekten zusammen. Zu den Schülerinnen und Schülern hat sich leider kein weiterer persönlicher Kontakt entwickelt. Ich glaube, ich wurde mehr als Lehrer gesehen. Es fiel ihnen sogar schwer mich zu duzen, meistens wurde ich „Herr Niels“ genannt.